Erfahrungen gescueht zu GPL Doppel-Lizensierung

Hallo,

ich bin ein wenig verwirrt bezueglich Doppel-Lizensierung von GPL'd
Quellcode. Die Tatsache dass eine Firma/ein Entwickler eine Software unter
alternativen Lizenz vertreiben kann, impliziert, dass sie/er das volle
Copyright vom gesamten Quellcode besitzt. Wenn nun aber jemand kleinere
oder groessere Patches einbringt, ist das nicht mehr der Fall.

Obgenannte Firma oder Entwickler hat nun die Moeglichkeit
1) jeden einzelnen Enwickler um Erlaubnis zu fragen
2) nur eigenen Code unter der kommerziellen Lizenz zu vertreiben
3) nur Patches zu akzeptieren, bei denen der Entwickler auf sein Copyright
verzichtet

Ich denke in der Praxis ist nur Punkt 3) realistisch, was die GPL Lizenz
ad absurdum fuehrt, da ein Entwickler der eigene Code beisteuert,
vollkommen auf seine Rechte verzichten muss.

Nehmen wir als Beispiel FreeRTOS, da diese Art von SW vorwiegen in
kommerziellem Umfeld eingesetzt wird, und meist vom Kunden weitgehend an
seine Beduerfnisse angepasst wird (wobei oft die Grenze zu OS und
"Application" sehr unscharf ist), was die Verwendung von der GPL version
unmoeglich macht.

Der Autor dieser SW schreibt:

"Any and all data, files, source code, html content and documentation
included in the FreeRTOS distribution or available on this site are the
exclusive property of [$AUTOR]."

Die Lizenz der Software steht unter GPL, mit einigen Ausnahmen, z.B.:
"The combined work is not itself an RTOS, scheduler, kernel or related
product."
Dies macht Code-forks unmoeglich.

Meine Meinung ist, dass die GPL hier bastardisiert wurde, der reine User
hat zwar die meisten Freiheiten die die GPL steht, Entwickler haben aber
so gut wie keine.

Wie wird das bei grossen Projekten gahandhabt wie QT, OpenOffice.org oder
Mozilla? Mich wurden Erfahrungen dazu sehr interessieren.

Viele Gruesse,
Thomas

Ciao a tutti,
    Ho effettuato il dist-upgrade alla 6.10 di ubuntu e ora sono più o
meno perso in una serie di piccoli, grandi problemi....

Il primo è quello che se faccio upt-get update mi dice:

Impossibile ottenere
http://it.archive.ubuntu.com/ubuntu/dists/edgy-updates/restricted/i18n/Translation-it.bz2
Impossibile connettersi a it.archive.ubuntu.com:80 (193.206.140.37). -
connect (111 Connessione rifiutata)

Vi risulta anche a Voi che questo server non sia disponibile?

Ciao a tutti,

Enrico

P.I. Enrico Zanardo wrote:

http://it.archive.ubuntu.com/
Impossibile connettersi a it.archive.ubuntu.com:80 (193.206.140.37). -
connect (111 Connessione rifiutata)

Si'.
Basta provare con un browser e mi dice la stessa cosa. Pare che abbiano
problemi con un firewall (o sul loro computer oppure su un router in
mezzo).

Puoi usare un qualsiasi altro server, per esempio a.archive.ubuntu.com e'
online. Non conosco Ubuntu, ma su Debian basta editare
/et/apt/sources.list.

HTH,
Thomas

PS:
Quando inizi un nuovo thread per favore non aprire un altro posting e
cliccare su "relpy": chi usa la visualizzazione 'threaded' nel suo
programma per la mail, vede il tuo messaggio appeso ad un threa non
correlato, con l'effetto che chi ignora il thread iniziale ignora anche il
tuo messaggio.

Thomas Pircher wrote:

Puoi usare un qualsiasi altro server, per esempio a.archive.ubuntu.com e'
online.

Sorry, e' at.archive.ubuntu.com

PS:
Quando inizi un nuovo thread per favore non aprire un altro posting e
cliccare su "relpy": chi usa la visualizzazione 'threaded' nel suo
programma per la mail, vede il tuo messaggio appeso ad un threa non
correlato, con l'effetto che chi ignora il thread iniziale ignora anche il
tuo messaggio.

PPS:
E chi, come me, aspetta con ansia un reply sul messaggio originale, rimane
di m**da quando vede che sono cose completamente non correlate con il tema
originale :wink:

Th.

Ok, grazie mille, così ho almeno fatto l'update!

Ciao,

Enrico

Hallo allerseits,

aufgrund des schier ueberwaeltigenden Echos auf mein urspruengliches Post in
diesem Thread fuehle ich mich dazu verpflichtet, eine Zusammenfassung meiner
inzwischen eingesammelten Informationen zu schicken.

Meine These was die, dass ein Autor von einem dual-lizensierten Projekt fuer
beigesteuerte Patches nur folgende Wahl hat:

1) jeden einzelnen Enwickler ("Contributor") um Erlaubnis zu fragen.
2) nur eigenen Code unter der kommerziellen Lizenz zu vertreiben.
3) nur Patches zu akzeptieren, bei denen der Contributor auf sein Copyright
verzichtet.

Der subitle Punkt den ich uebersehen habe ist der, dass Software eine ganz
besonderer Stoff ist, den man nicht nur beliebig oft kopieren kann, sondern
auch das Copyright darauf weitergeben kann, ohne auf das eigene zu
verzichten. Mehr dazu auf WikiPedia [1].
So macht das z.B. OpenOffice.org [2]. Sun laesst den Contributor ein "Joint
Copyright Assignment" [3] unterzeichnen, in welchem er erklaert, das
Copyright am beigesteuerten Code zu halten und es mit Sun zu teilen
("shared copyright").

Die Politik von MySQL is die, den groessten Teil der Software firmenintern zu
schreiben, freut sich natuerlich aber auch ueber kostenlose externe
Mitarbeit. Die Informationen dazu findet der potenzielle Contributor auf [4].
Im "MySQL Contributor License Agreement" [5] muss ein Contributor sein
Copyright vollstaendig abgeben, und erhaelt von MySQL eine "broad licence"
auf die eigene Arbeit zurueck. Sollte der beigesteuerte Code durch ein Patent
des Contributors geschuetzt sein, muss er eine Lizenz an dem Patent an MySQL
abgeben.

Die Mozilla Public License [6], soweit ich sie verstanden habe [7], sieht
keine Uebertragung des Copyrights auf eine Firma vor. Sie erlaubt, MPL-code
mit proprietaeren/closed-source Code zu mixen, solande MPL-Code unter der MPL
und somit quelloffen bleibt, verlangt aber nicht die Veroeffentlichung von
dazugelinktem Fremdcode (vgl. "viraler Effekt der GPL"). (Modifizierte)
Binaries koennen von jedem geschnuert und verteilt werden, sofern obigen
Punkten genuege getragen wird.

Die Lizenzen spiegeln sehr genau wieder wie weit die jeweilige Firma die
Kontrolle der SW-Entwicklung aus der Hand geben will. Bei MySQL hat man
anscheinend keinen uebermaessig grossen Bedarf an externen Beitragen, die
Zugestaendnisse an Contributoren fallen demensprechend relativ gering aus. Die
Firma sichert sich aber einen Grossteil der Rechte am beigetragenen Codes.
OpenOffice.org und Mozilla (ueber)leben durch die Entwicklergemeinde,
dementsprechend sind die Zugestaendnisse an Contributoren groesser. Netscape
(wer auch immer das heute sei) kann den Code mit eigenem Code mixen und ein
binaeres Paket liefern, aber das gleiche kann jede andere Firma machen, wenn
sie will. Sun hingegen haelt, mit den jeweiligen Contributoren, das Copyright
am Code, wobei sie in der einzigartigen Situation ist, ein umfassendes Recht
am volen Code zu halten und deshalb als einzige in der Lage ist, diesen
beliebig weiter zu lizenzieren.

Ich hoffe dieser kurze Ausflug in die wunderbare Welt der Softwarelizenzen hat
euch genau so viel Spass gemacht wie mir :wink:

Thomas

[1] http://en.wikipedia.org/wiki/Dual-licensing
[2] http://www.openoffice.org/FAQs/faq-licensing.html#5
[3] http://www.openoffice.org/licenses/jca.pdf
[4] http://forge.mysql.com/contribute/
[5] http://forge.mysql.com/wiki/MySQL_Contributor_License_Agreement
[6] http://www.mozilla.org/MPL/
[7] http://homepages.borland.com/jedi/jvcl/Licensing.htm

PS:
Der Grund dass ich mir vorerst keine Informationen finden konnte war der, dass
ich nach "double licensing" und nicht nach "dual licensing" gegoogelt habe...

PPS:
Interessant, dass die GPL sowohl eine Freie Software ermoeglicht, es aber
gleichzeitig einer Partei eine Art Monopol auf die Doppel-Lizensierung
erlaubt. Eine sehr interessante win-win Situation!

Thomas Pircher schrieb:

Ich hoffe dieser kurze Ausflug in die wunderbare Welt der Softwarelizenzen hat
euch genau so viel Spass gemacht wie mir :wink:

ich möchte dir auf alle fälle mal dafür danken, dass du auf vorbildliche
weise deine erkenntnisse mit uns geteilt hast, auch wenn ich direkt
(noch) keinen nutzen daraus ziehe. interessant wars allemal :slight_smile:

bis bald

ando
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