Die Auswirkungen der Abhängigkeit von den BigTech

Was muss eigentlich noch passieren, damit die Politik reagiert und statt die Abhängigkeit zu vergrößern, was kleineres in Europa selbst anpackt? Oder sind die diverse Lobpreisungen in Richtung MAGA bereits die Gesten der Unterwerfung um nicht betroffen zu werden.

von deepl pro nach deutsch:

Der französische Richter am IStGH, der von US-Sanktionen betroffen ist, kritisiert Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit

Paris (AFP) – Der französische Richter am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Nicolas Guillou, der seit August von US-Sanktionen betroffen ist, hat am Freitag über die Schwierigkeiten berichtet, mit denen er in seinem Alltag konfrontiert ist, und die Richter dazu aufgerufen, angesichts der Angriffe, die diese Sanktionen auf die Rechtsstaatlichkeit darstellen, „standhaft zu bleiben”.

Die USA, die schon den Ankläger des IStGH Karim Khan und vier Richterinnen mit Sanktionen belegt hatten, kündigten am 21. August neue Sanktionen an, diesmal gegen Nicolas Guillou, der an dem Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu beteiligt ist, sowie gegen eine kanadische Richterin und zwei stellvertretende Ankläger.

„Derzeit stehen etwa 15.000 natürliche und juristische Personen in den USA, aber auch in Europa unter Sanktionen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Mitglieder von Al-Qaida, Daesh, Mafia-Gruppen und Führer diktatorischer Regime. Und jetzt auch neun Richter des IStGH“, sagte Nicolas Guillou in seiner Einleitung auf dem Jahreskongress der Gewerkschaft der Richter (USM, Mehrheit), der in Paris stattfand.

„Diese Sanktionen, und das ist der Kern ihres Mechanismus, verbieten es jeder amerikanischen natürlichen oder juristischen Person, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften im Ausland, Dienstleistungen für eine sanktionierte Person zu erbringen, sei es gegen Entgelt oder unentgeltlich“, erklärte er und betonte, dass sie in der Praxis „Ihr gesamtes tägliches Leben“ betreffen.

So werden Konten bei „amerikanischen Unternehmen geschlossen“, wie zum Beispiel „Airbnb, Amazon, Paypal“, und Pakete, die von einem amerikanischen Unternehmen zugestellt werden, werden blockiert. Aber auch nicht-amerikanische Banken schließen Konten, „auch in der Eurozone“.

„Zahlungen werden meistens gestrichen“, da fast alle von europäischen Banken ausgegebenen Karten „entweder Visa oder Mastercard sind, beides amerikanische Unternehmen“, fuhr er fort.

Diese Sanktionen können übrigens auch für Angehörige der betroffenen Personen gelten. „Wenn du jemanden in deiner Familie hast, egal ob Ehepartner oder Kind, der die amerikanische Staatsbürgerschaft hat, was bei mir persönlich der Fall ist“, können diese „strafrechtlich verfolgt werden und mit 20 Jahren Gefängnis in den Vereinigten Staaten rechnen“, wenn sie „einer sanktionierten Person eine Dienstleistung erbringen“, sagte Guillou.

„An vorderster Front“

„In der Praxis kann die US-Exekutive jeden europäischen Bürger vom Bankensystem und vom digitalen Raum seines eigenen Landes ausschließen“, sagte er und meinte, dass dies „ein Zeichen für den Mangel an Souveränität Europas“ sei.

Seiner Meinung nach „werden die Richter des IStGH wahrscheinlich nicht die einzigen Richter sein, die bestraft werden“. Er erinnerte daran, dass auch der brasilianische Richter Alexandre de Moraes, der für den Prozess gegen den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro zuständig ist, von US-Sanktionen betroffen ist.

„Es gibt unzählige Rechtsstreitigkeiten, bei denen unsere Entscheidungen einer der Machthaber nicht gefallen würden“, meinte er und forderte die Richter, die oft „die letzte Bastion der Rechtsstaatlichkeit“ sind, auf, „standhaft zu bleiben“ und sich auf ihre „Grundsätze“ zu „stützen“: „Unabhängigkeit“, „Unparteilichkeit“, „Kollegialität“ und „juristische Strenge“.

„In einer Welt, die von Gewalt regiert wird, ist es Aufgabe des Militärs, Widerstand zu leisten. In einer Welt, die vom Recht regiert wird, stehen die Richter an vorderster Front, und genau deshalb werden wir angegriffen“, meinte er und rief dazu auf, sich den Richtern und Anwälten „in Europa und weltweit anzunähern, da sie mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind oder sein werden“.

Der Richter forderte außerdem, „das Recht weiterzuentwickeln, um zu verhindern, dass Wirtschaftsakteure die Bedrohungen bestimmter Länder gegen die Justiz verstärken“, indem „Instrumente zur Begrenzung der Extraterritorialität ausländischer Sanktionen“ entwickelt werden.

© 2025 AFP

und italienisch:

Sotto il mirino delle sanzioni americane, il giudice francese della CPI denuncia le violazioni dello Stato di diritto

Parigi (AFP) – Sotto il mirino delle sanzioni americane da agosto, il giudice francese della Corte penale internazionale (CPI) Nicolas Guillou ha parlato venerdì delle difficoltà che sta affrontando nella sua vita quotidiana e ha chiesto ai magistrati di “resistere” alle violazioni che queste sanzioni comportano per lo Stato di diritto.

Gli Stati Uniti, che avevano già sanzionato il procuratore della CPI Karim Khan e quattro magistrati, hanno annunciato il 21 agosto nuove sanzioni che questa volta colpiscono Nicolas Guillou, coinvolto nel caso del mandato d’arresto nei confronti del primo ministro israeliano Benjamin Netanyahu, nonché un giudice canadese e due procuratori aggiunti.

“Oggi ci sono circa 15.000 persone fisiche e giuridiche soggette a sanzioni negli Stati Uniti ma anche in Europa. Si tratta principalmente di membri di Al-Qaeda, Daesh, gruppi mafiosi, leader di regimi dittatoriali. E ora, insieme a loro, nove magistrati della CPI”, ha detto Nicolas Guillou all’inizio del congresso annuale dell’Unione sindacale dei magistrati (USM, maggioritaria), che si è tenuto a Parigi.

“Queste sanzioni, e questo è il cuore del loro meccanismo, vietano a qualsiasi persona fisica o giuridica americana, comprese le loro filiali all’estero, di fornire servizi a una persona soggetta a sanzioni, sia a titolo oneroso che gratuito”, ha spiegato, sottolineando che, in pratica, esse riguardano “tutta la vostra vita quotidiana”.

Così, i conti presso “aziende americane vengono chiusi”, come “Airbnb, Amazon, Paypal” in particolare, e i pacchi distribuiti da un marchio americano vengono bloccati. Ma anche le banche non americane chiudono i conti, “anche nella zona euro”.

“I pagamenti vengono per lo più cancellati”, dato che quasi tutte le carte emesse dagli istituti bancari in Europa sono “Visa o Mastercard, che sono aziende americane”, ha continuato.

Queste sanzioni possono inoltre essere applicate ai familiari delle persone interessate. “Se hai un familiare, che sia il coniuge o un figlio, che ha la cittadinanza americana, come nel mio caso”, questi “sono passibili di procedimenti penali e rischiano 20 anni di carcere negli Stati Uniti” se “forniscono un servizio a una persona soggetta a sanzioni”, ha detto Guillou.

“In prima linea”

“In pratica, il potere esecutivo americano può escludere qualsiasi cittadino europeo dal sistema bancario e dallo spazio digitale del proprio paese”, ha detto, ritenendo che ciò fosse “indicativo del deficit di sovranità dell’Europa”.

Secondo lui, però, “i giudici della CPI probabilmente non saranno gli unici magistrati a essere puniti”. Ha ricordato che anche il giudice brasiliano Alexandre de Moraes, che si occupa del processo all’ex presidente brasiliano Jair Bolsonaro, è stato preso di mira dalle sanzioni americane.

“Ci sono un sacco di controversie in cui le decisioni che dovremmo prendere potrebbero non piacere a chi è al potere”, ha osservato, invitando i magistrati, spesso “l’ultimo baluardo dello Stato di diritto”, a “resistere” ‘basandosi’ sui loro “principi”: “indipendenza”, “imparzialità”, ‘collegialità’, “rigore giuridico”.

“In un mondo governato dalla forza, spetta ai militari resistere. In un mondo governato dal diritto, sono i magistrati ad essere in prima linea ed è proprio per questo che siamo sotto attacco”, ha affermato, invitando a ‘avvicinarsi’ ai magistrati e agli avvocati “in Europa e nel mondo, perché stanno affrontando o dovranno affrontare le stesse sfide”.

Il giudice ha anche chiesto di “evolvere il diritto per impedire agli attori economici di amplificare le minacce di alcuni paesi contro la giustizia”, sviluppando “strumenti per limitare l’extraterritorialità delle sanzioni straniere”.

© 2025 AFP

Eine Reaktion des Internationalen Strafgerichtshofs, die hoffentlich erfolgreich eine Lösung aufzeigt:

Wann folgen andere Institutionen?

Es tut sich was:
Armee­chef Thomas Süssli hat am 18. September einen Brief an Daniel Markwalder geschickt, den Leiter des Bereichs Digitale Transformation bei der Bundes­kanzlei. Die Republik.ch hat diesen via BGÖ-Gesetz erhalten.

Tl,dr: Microsoft 365 ist für die Schweizer Armee NICHT nutzbar. Weil ein grosser Teil der Daten “intern” und “geheim” klassifiziert ist. Und die Lizenzkosten für die Armee einfach zu hoch sind.

Süssli fordert:

:arrow_right: eine Exitstrategie aus Microsoft:
:arrow_right: eine IT-Infrastruktur für sensitive Daten
:arrow_right: eine Schweizer Open-Source-Lösung.

https://www.republik.ch/2025/10/31/der-armeechef-stemmt-sich-gegen-microsoft

Weitere gute Nachrichten von noyb:

Microsoft 365 Education darf Schüler nicht tracken
Fri, 10.10.2025 - 00:28

Die österreichische Datenschutzbehörde (DSB) hat in einer Entscheidung festgestellt, dass Microsoft 365 Education Schüler illegal trackt und Daten von Schüler:innen auch für eigene Zwecke verwendet. Der Software-Riese hat auch das Recht auf Auskunft bei Microsoft 365 Education ignoriert. Stattdessen versuchte Microsoft, ihre Pflichten unter der DSGVO auf lokale Schulen abzuwälzen. Zwar verpflichtet die DSB auch die betroffene Schule zusätzliche Informationen bereitstellen, das wird jedoch nur mit der Hilfe von Microsoft machbar sein.

ja, darüber habe ich berichtet.

Ich hoffe auf die kritische Masse von Organisationen, die aussteigen. Die Verkaufszahlen werden microsoft gar nicht besonders weh tun.

Ich hoffe auf die Wirkung in der Bevölkerung, wenn publik wird, dass der ISTGH, Bundesheere, Bundesland(er), Gemeinden, Schulen aussteigen. Dass sich Leute fragen, wenn die schon Microsoft nicht mehr verwenden, warum geschieht das nicht an unserer Schule, in unserer Verwaltung, bei unserem Gesundheitssystem?

Die aktuell üblichen Spielchen mit dem Datenschutz werden dann nicht mehr ziehen.

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Sorry @linterfranz, ich hatte nicht gesehen, dass du denselben Artikel schon gepostet hattest.

Bayern hat jede Grenze überschritten. Und sie sind leider nicht alleine.

Anlässlich der Milliardeninvestititionen der BigTech in Deutschland und in Europa ein 5 min-Interview mit seltener Klarkeit:
Frederike Kaltheuner, Politikwissenschaftlerin, über problematische Abhängigkeiten von monopolistischen US-Tech-Firmen