Virtualisierungsfragen

Hallo,

ich habe keine Erfahrungen mit Virtualisierung und wollte vorher in dieser
Gruppe nach Meinungen fragen.

Vorab meine Hardware und Software:
- Pentium Celeron something-something OHNE Intel VT
  Also keine hardware assisted virtualisation moeglich(?)
- 1GB RAM
- Debian testing "Lenny"
- Kernel 2.6.27-rc6
  Bleeding edge, weil mein Wifi USB Adaptor mit aelteren Kerneln
  nicht richtig funktioniert.

Ich habe mir die folgenden Virtualisierungsloesungen angeschaut:

- VirtualBox, mein persoenlicher Favorit, aber ich habe Probleme den
Quellcode zu uebersetzen, da mein Kernel (noch) nicht unterstuezt wird und
auch sonst scheint das Projekt noch ein paar rauhe Ecken zu haben.

- KVM, aber nach meinem Verstaendnis funktioniert das nur mit spezieller
Hardware-Unterstuezung im Prozessor. (Intel VT oder AMD-V)

- VMware das aber nur einen freien Player anbietet nud ich zur Einrichtung
eines oder mehrerer Guest-Systeme eine kostenpflichtige Version
installieren muss.

Ich denke meine Alternativen sind ein Prozessorupgrade oder VMware
Workstation kaufen; beides kostet ungefaehr gleich viel. Ich wuerde das
Geld eher in ein Prozessorupgrade investieren (falls ich noch einen
aktuellen Prozessor mit passendem Sockel finde).

Deshalb meine Frage ob jemand Erfahrungen mit den obigen (oder anderen)
Virtualiserungstechniken hat.

Viele Gruesse,
Thomas

Hallo,
  

Hallo Thomas!

ich habe keine Erfahrungen mit Virtualisierung und wollte vorher in dieser
Gruppe nach Meinungen fragen.

- VirtualBox, mein persoenlicher Favorit, aber ich habe Probleme den
Quellcode zu uebersetzen, da mein Kernel (noch) nicht unterstuezt wird und
auch sonst scheint das Projekt noch ein paar rauhe Ecken zu haben.
  

Funktioniert bei mir mit Mandriva vorzüglich.

- KVM, aber nach meinem Verstaendnis funktioniert das nur mit spezieller
Hardware-Unterstuezung im Prozessor. (Intel VT oder AMD-V)
  

Kenne ich nicht.

- VMware das aber nur einen freien Player anbietet nud ich zur Einrichtung
eines oder mehrerer Guest-Systeme eine kostenpflichtige Version
installieren muss.
  

Du kannst den VMware Server installieren, der ist ebenfalls gratis.
http://www.vmware.com/download/

lg, Andreas

Hallo Andreas!

Andreas Weiss wrote:

- VirtualBox

Funktioniert bei mir mit Mandriva vorzüglich.

Ich denke ich muss fuer meine Konfiguration noch ein wenig abwarten.

- KVM

Kenne ich nicht.

Es scheint ein relativ neues Projekt zu sein, der Driver Code ist aber
schon im Linux Kernel enthalten.

Du kannst den VMware Server installieren, der ist ebenfalls gratis.

Das habe ich glatt uebersehen. Danke fuer den Tip! :slight_smile:

Viele Gruesse,
Thomas

Hi Thomas,

nun VirtualBox verwende ich auch und es funzt prima. Ich verwende ein:
Linux 2.6.25.11-0.1-pae #1 SMP - also eine Stableversion (in einem
OpenSuse 11).

Aber bestimmt hat noch jemand Erfahrung mit Debian (auch wenn's noch
nicht "testing Lenny" :wink: ist).

Zu Vmware, das ich vor langer Zeit verwendet habe, weiß ich das es da
mittlerweile ein kostenfreies (Online-)Tool(?) gibt, mit dem du dir die
Virtual-Machines selbst kreieren kannst.

Norman

Thomas Pircher schrieb:

Hallo,

hier der versprochene Bericht zur Installation einer Virtualisierung.
Host System: Debian Linux "Lenny", 3GB RAM, Intel Core Duo.
Gast System: Bill's Best of the Digital Age, 2002 Edition.

ich habe mir 2 Virtualisierungsloesungen fuer den Desktop naeher angeschaut:
   - VirtualBox
   - KVM/QEMU

VirtualBox ist derzeit wahrscheinlich eines der interessantesten Projekte zur
Virtualisierung. Die Tatsache dass USB in der Open Source Edition nicht
unterstuezt wird macht es fuer mich momentan uninteressant. Die
Closed Source Version ist unmittelbar fuer mich nit einsetzbar da sie nur
mit "aelteren" Linuxkernel zusammenarbeitet. ("Alt" ist in meinem Fall wegen
Hardwarekompatibilitaet zu einem USB-WiFi Adapter alles was aelter als
2.6.27-rcX ist.)

So habe ich nach einem Prozessorupgrade (mit Virtualization Technology) und
einer laengst ueberfaelligen Neuinstallation von Debian die Pakete kvm und
qemu installiert.
Der Kernel muss mit den Optionen CONFIG_KVM (und CONFIG_KVM_*) uebersetzt
werden, und nach dem naechsten Neustart erscheint das Device kvm:

crw-rw---- 1 root kvm 10, 232 2008-09-28 08:58 /dev/kvm

User die eine virtuelle Maschine starten wollen muessen Mitglieder der Gruppe
kvm sein.

Ein neues Image ist schnell angelegt:

qemu-img create -f qcow guest.img 10G

Und die Installation des Gast-Systems erfolgt mit:

kvm -hda guest.img -m 512 -no-acpi -localtime -boot d \
    -cdrom guest-install.iso

Obiges Gast-System muss mit 512 MB RAM auskommen. guest-install.iso ist ein
ISO file der Installations CD.

Die Virtuelle Maschine starte ich mit

kvm -hda guest.img -m 512 -no-acpi -localtime -boot c \
   -soundhw ac97

Soweit ist alles in Ordnung. Ich kann auf das Internet zugreifen (nur UDP und
TCP; pings laufen ins leere), Sound funktioniert und die VM fuehlt sich
schneller als mein Computer auf der Arbeit an.
Bessere Netzwerk-Unterstuezung ist mit TUN-basierten virtuellen Interfaces
moeglich. Vollstaendige Abtrennung vom Netz ist ueber die Option "-net none"
moeglich.

USB-Geraete koennen einfach zum Gast-System durchgereicht werden. Hot-plugging
konnte ich hingegen nicht zum Laufen bringen. Auch Geraete die unter Linux
keinen Driver haben funktionieren erfreulicherweise im Gast-System. Einzig
mein AVR Dragon, ein JTAG-Programmer von ATMEL scheint das
Gast-Betriebssystem in der VM einzufrieren.

Das Fenster der VM ist sehr simpel: durch einen Mausclick bekommt die VM den
Eingabefokus und durch gleichzeitiges Druecken von <CTRL>-<ALT> wird dieser
Modus verlassen. Das Fenster hat, anders als VMware unf VirtualBox, weder
Menu noch Statusleiste. Die VM wird durch Komandozeilenoptionen und
Tastenkuerzel bedient.

Mehrere Gast Systeme koennen parallel gestartet werden, aber natuerlich nicht
von der gleichen Image Datei, es sei denn, mit der Option -snapshot.

Viele Gruesse,
Thomas